(Expertise betr. dessen Bewertung, Konservierung, Erschliessung und Nutzung, Markus Schürpf, Fotobüro Bern)
Die Fotografen der Scuoler Familie Feuerstein gehören zu den unbekannten Bekannten der Schweizer Fotografiegeschichte. Geht es um die Bildwelt des Kantons Graubünden und insbesondere des Engadins, sind ihre Fotografien nicht wegzudenken. In Form vmen on Publikationen, Ansichtskarten, Vintageprints, Filmen, die oft im Zusammenhang mit dem Schweizerischen Nationalpark stehen, oder über die touristische Werbung für das Unterengadin, für Hotels, Restaunrant sowie für den Sommer- und Wintersport gelangten diese auf unterschiedlichsten Verbreitungskanälen über den Kanton Graubünden in die ganze Schweiz und in die Welt hinaus.
Die Aktivitäten der vier Feuerstein-Persönlichkeiten (Johann, Domenic Sen. (Mic), Jon (Jonin) und Domenic Jun. (Micin)) lassen sich in zwei etwa gleich lange Zeitabschnitte gliedern.
Bis Ende der 1940er Jahre waren die Gründer Johann und sein sein Sohn Domenic für die Geschichte des Geschäfts verantwortlich. Kurz hintereinander starben die beiden 1946 und 1949 und hinterliessen ihr Erbe den Söhnen Domenics Jon und Domenic (Mic). Diese mussten sich als noch junge Berufsleute nicht nur abrupt im harten Fotografenalltag zurecht zu finden. Sie waren auch mit der wenig erfolgsverprechenden Situation, wie sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg präsentierte, konfrontiert. Dass ihnen dies jedoch recht gut gelang, hängt mit Sicherheit mit den im Hintergrund wirkenden Frauen zusammen. Eine zeitlang wirkte noch die Stammmutter Colomba in Haushalt und Btrieb mit. Tragend aber waren Domenics Frau Anna und ihre Schwester Olga, die seit der Geburt Jons 1925 im selben Haushalt lebte und arbeitete. Bis in die 1970er Jahre betrieben die Brüder Jon und Mic ihre Geschäfte gemeinsam. 1974 schliesslich folgte Mic seiner Leidenschaft und wechselte als Kammeramann und Filmer zum Fernsehen der Rätoromanischen Schweiz. Jon fotografiierte weiter bin in die 1990er Jahre. Einzelne Aufträge führte er auch noch später aus.