jon feuerstein

1925 – 2010

Werdegang

Jon Feuerstein begann die Fotografenlehre bei seinem Grossvater Johann, zu dem er ein inniges Verhältnis hatte. Als letzterer 1944, noch während der Lehrzeit von Jon, einen Schlaganfall erlitt, von dem er sich nicht mehr erholte, meldete sich Jon vorzeitig zur Rekrutenschule und absolvierte anschliessend noch einige Monate Aktivdienst. 1945 schloss er dann die Lehre bei Gustav Sommer in Samedan ab. Es folgte eine Assistenz bei Fritz Langendorfer in Wädenswil.

1949 starb, drei Jahre nach dem Grossvater, auch Vater Domenic und Jon übernahm gemeinsam mit der Mutter, seinem Bruder Domenic (genannt Mic) und der Schwester Olga das väterliche Geschäft. In dieser familiär wie geschäftlich harten Zeit, gelang es ihnen, das Unternehmen unter dem Namen Feuerstein & Söhne wieder aufzubauen. Anfang der 1950er Jahre verbesserte sich die geschäftliche Situation zusehends.

1952 heiratete Jon Feuerstein in erster Ehe Liselotte Raschle aus Hemberg, die ebenfalls Fotografin war und in Scuol arbeitete. 1954 kam Tochter Colomba zur Welt.

In dieser Zeit kam es auch zu grösseren Veränderungen im Postkartenverlagswesen. Die Umstellung von Schwarzweiss- auf Farbpostkarten nahmen die Feuersteins in Zusammenarbeit mit der Firma Engadin Press AG in Angriff, mit Erfolg.

 

Anfang der 1960er Jahre begann zudem eine rund zehnjährige Arbeit für die Engadiner Kraftwerke, während der Jon Feuerstein die Kraftwerksanlagen und den Bau derselben fotografierte, darunter die Staumauern Livigno und Spöhl.

Während rund zwanzig Jahren war Jon Feuerstein ausserdem Herausgeber und Redaktor des Tourismus-Magazins «Allegra».

 

1961 heiratete Jon Feuerstein in zweiter Ehe Gertrude Oldenburg, die dann das Hauptgeschäft in Scuol führte. Nachdem Mic Feuerstein 1972 aus dem Familienunternehmen ausgestiegen war, um eine Stelle als Kameramann beim Schweizer Fernsehen anzutreten, gründete Jon Feuerstein zusammen mit seiner Frau Gertrude Feuerstein-Oldenburg das neue Fotostudio Feuerstein & Co.. 1990 verkaufte Jon Feuerstein einen Teil des erfolgreichen Fotogeschäfts an die Engadin Press AG und gründete im selben Jahr die Foto Feuerstein AG mit einem Studio für Werbe- und technische Fotografie, die er bis 1997 führte.


Bestände


primärliteratur

  • Feuerstein, Jon: Unter-Engadin. Schweizer Nationalpark, Scuol 1963.
  • Feuerstein, Jon: Basse-Engadine. Parc national suisse, Scuol 1964.
  • Stecher, Josef Thomas: Tarasp. Ein Wegweiser für die Gäste und Freunde des Unterengadins, Tarasp 1968.
  • Feuerstein, Jon: La padella. Recepts, Zuoz 1974.
  • Schloeth, Robert: Wandern. Die 36 schönsten Wanderungen im Nationalpark und in seiner näheren Umgebung, Zofingen 1976.
  • Stecher, Josef Thomas: Tarasp. Ein Wegweiser für die Gäste und Freunde des Unterengadins, Tarasp 1982, 2. Auflage.
  • Stecher, Josef Thomas: Cronica 1992. Chronik 1992, Tarasp 1993.
  • Biert-Bonorand, Balser: Unterengadin. Engiadina bassa. Wanderbuch Samnaun, Nationalpark, Val Müstair, Bern 1993.
  • Museum d'Engiadina Bassa: Guida. Führer. Guida, Scuol 1997.
  • Ruf, Beatrix; Levy, Henry F. (Hg.): Durchzug. 20 Jahre Stiftung BINZ39. Draft, Zürich, Stiftung BINZ39 2003.

sekundärliteratur

  • Hugger, Paul (Hg.): Bündner Fotografen. Biografien und Werkbeispiele, Zürich, Offizin 1992.
  • Kunz, Stephan; Gantenbein, Köbi (Hg.): Ansichtssache. 150 Jahre Architekturfotografie in Graubünden, Chur, Scheidegger & Spiess 2013.

gruppenausstellungen

  • 2013, Chur, Bündner Kunstmuseum, Ansichtssache. 150 Jahre Architekturfotografie in Graubünden